Angela Bovo
Die Künstlerin zu ihrem Werk:
Ein Triptychon für Urmutter-Göttin Muri. Ich bin auf der Suche nach der Urmutter-Göttin, ihre Anfänge scheinen in Muri in der Nähe des Klosters zu liegen. Im Wort Muri scheint bereits das Wort Mutter und Ur enthalten zu sein. Vielleicht ist Muri sogar das Kürzel für Urmutter und bedeutet nicht wie angenommen Mauer. Es könnte sein, dass im Schoss von Muri die Urmutter-Göttin geboren wurde, das Pendant zur schaumgeborenen Venus vielleicht?
Ich möchte eine nahbare Frauenfigur, eine Urmutter, eine Göttin aus Muri (Mitte), begleitet von Tochter (links) und heiliger Geistin (rechts). Dabei möchte ich die Themen Mutter, Vergänglichkeit, Liebe, Schönheit, Lust und Sinnlichkeit in den Vordergrund rücken.
Bereits in der Kindheit habe ich in der Kirche das «Weibliche» vermisst. Es gibt Kinderzeichnungen von mir, in denen ich Engelskinder und eine «Urmutter-Göttin» dargestellt habe. Meine Inspiration für dieses Werk schöpfe ich aus dem Titel der Ausstellung, den kirchlichen Triptychen und meinen Kinderzeichnungen. Ich zeige meine Arbeit als Triptychon, da dieser Typus oftmals in Kirchen anzutreffen ist und ein biblisches Narrativ vertritt. In meiner Arbeit ergänze ich ich die kirchlichen Darstellungen mit der Idee der Urmutter-Göttin aus meinen Kinderzeichnungen. Meine Frauenfigur hat keine «unbefleckte Empfängnis», sie ist weder allgütig noch allmächtig.