Silvia Hintermann-Huser

Silvia Hintermann-Huser, ora et labora, 2024

ORA ET LABORA, 2024. 
Cyanotypie auf Papier, 150 x75 cm

Die Künstlerin über ihr Werk:

Die Figur einer schlafenden Frau schwebt über einem Text-Grund. Die benediktinische Regel ORA ET LABORA wird im Bild schriftlich zitiert und fast gebetsartig wiederholt. Die Frau liegt entspannt auf diesen Wörtern und scheint nicht beeindruckt von deren Aufforderung, das Leben mit Beten und Arbeiten zu verbringen.  Der Text wird eher zu einem Muster, dessen Bedeutung nicht mehr wichtig scheint.

Anlass zu diesem Bildinhalt ist die Erwähnung, dass der Abt Jakob Meier mit Konkubinen lebte und diese auch mit Klostergeldern unterstützte. (Er wurde u. a. deswegen 1596 seines Amtes enthoben.) Wieweit die schlafende Konkubine ihre Stellung genoss oder eben aus wirtschaftlicher Not heraus sich für diesen Lebenswandel entschied, bleibt eine offene Frage.

Durch die Technik der Cyanotypie (ein altes fotografisches Verfahren, dessen Ergebnisse in Blautönen erscheinen) möchte ich die Vergänglichkeit, das nicht mehr Körperhafte der erinnerten Figur betonen.  


Silvia Hintermann-Huser, geb. 1953, lebt in Windisch.

Weitere Informationen siehe www.silvia-hintermann-huser.ch/