Ursina Gabriela Roesch
Die Künstlerin zu ihrem Werk:
Frauen* wird im Kunstumfeld und in der Gesellschaft immer noch nicht gebührend Aufmerksamkeit zugesprochen, geschweige denn werden sie ins Rampenlicht oder auf einen Sockel gestellt für ihre Leistungen. Deshalb ist mein Werk «Femmeage» meiner Gotte Agnes Weber-Huber (1927–2020), gewidmet. Sie hat in Muri gelebt und ist im Pflegeheim in den Gemarkungen des Klosters Muri gestorben.
Agnes Weber-Huber war eine religiöse Frau, hat in jungen Jahren häufig als Sopransolistin auch in Chören von Muri gesungen. Sie war eine Vermittlerin von «allem». Sie sah Grosses in jedem Menschen, hatte Hoffnung, war empathisch. Sie glaubte an die Kunstschaffenden, die uns aufzeigen, was die wichtigen Fragen sind, die wir zu bearbeiten haben. Sie war auch im Aargauer Kuratorium aktiv und im Künstlerhaus Boswil (welches meine Eltern gegründet haben) über Jahre sehr engagiert.
In meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich Ferien bei der Familie Weber-Huber, in einem politisch-religiösen-kulturellen sehr lebendigen Austausch. Ich komplementierte die Familie, als «weibliches» Gottenkind» zu den drei Söhnen.
Ich finde, das Kloster Muri ist ein wunderbarer Ort, und ich finde es toll, dass hier nun die Frauen* ins Zentrum gerückt werden, dass es vorübergehend zum «Planet Venus» umgestaltet wird.
Videointerview mit Ursina Gabriela Roesch
(Viviane Barbieri für Murikultur, 2024)
Ursina Gabriela Roesch, geb. 1959, lebt u.a. in Zürich, Schaffhausen, Paris. Weitere Informationen siehe ursina-gabriela-roesch.kleio.com