Verena Romanens
Die Künstlerin zu ihrem Werk:
Meine Arbeit Ita + Radbot entstand mittels Auftragen mehrerer, ja unzähliger Schichten von Wachs- und Ölpastellkreiden: Die Grundierung besteht aus Wachskreiden. Danach wurde diese mit Ölpastellkreiden überarbeitet und mit weiteren Schichten überlagert. Zwischendurch entstand durch Ritzen der Oberfläche die sichtbare Struktur.
Der Prozess begann mit der unten liegenden weiblichen Figur, danach legte sich der männliche über den unteren Körper. Dieser ist ganzflächig in Rot gehalten, der weibliche zeigt sich mehrfarbig. Trotzdem dominiert und überstrahlt bei dieser Darstellung gewollt auf diskrete Art und Weise das weibliche Element.
Beim Recherchieren der 1000-jährigen Geschichtsschreibung des Klosters Muri fiel mein Fokus direkt auf die im 18. Jahrhundert entstandene barocke Erinnerungstafel für die Stifter des Klosters, Ita von Lothringen und Radbot von Habsburg. Diese sind als kniende, betende Holzfiguren dargestellt.
Die Gründung des Klosters und die weitere Geschichtsschreibung wurden historisch wie auch politisch instrumentalisiert. Meine Arbeit nimmt deshalb nur Bezug auf das Stifterdenkmal. Trotz der männerdominierten Geschichte wurde Ita von Lothringen dabei gleichberechtigt, eher leicht selbstbewusster und von der Körperhaltung auffallender, dargestellt. Das bestärkt auch meine Meinung, dass trotz des Fehlens von Frauen in der Klostergeschichte diese ohne Frauen im Hintergrund nicht so hätte stattfinden können. Frauen konnten sicher auch in dieser Stellung Einfluss nehmen und wichtig für die vordergründigen Ereignisse gewesen sein. Dies ist der Bezug meiner Arbeit zur ‘Venus von Muri’, der hintergründige Venuseinfluss auf die Geschichtsschreibung.
Verena Romanens, geb. 1950, lebt in Zürich. Weitere Informationen siehe: www.verenaromanens.ch